Zwei Faschingsfeiern...

... waren leider nicht so erfolgreich.

Die Feier des Chors war der Steppenprinzessin eh schon suspekt. Hatte ihr im letzten Jahr auch nicht so wirklich Spaß gemacht und wollte auch gar nicht wirklich gehen. Nachdem sie aber ihr neues Schmetterlingskostüm angezogen hatte war sie so begeistert davon, dass sie es auch zur Kinderchor-Faschingsfeier tragen wollte.
Aber wieder daheim brach der kleine Schmetterling in Tränen aus, wie furchtbar es doch war und, dass sie nie wieder zu einer Faschingsfeier im Chor gehen würde. Zum normalen Chor schon, aber nie wieder zu solch einer Feier. Keiner hätte sich für ihr schönes Kostüm interessiert und ganz schlimm wären die Spiele wie „die Reise nach Jerusalem“ und der Ballontanz gewesen.
Nichts für zartbesaitete Steppenprinzessinnen! Bei solchen Spielen wird ihr wieder ganz bewusst, wie langsam sie in ihren Reaktionen ist und, dass sie einfach keine Chance hat zu gewinnen oder überhaupt lange im Spiel zu bleiben.
Dass die meisten Kinder sie für eine Fee und nicht für einen Schmetterling gehalten haben, hat sie natürlich ebenfalls mitgenommen. Sie selbst konnte mir jedes Detail über Kostüme der anderen nennen, weil sie alle und alles immer ganz genau beobachtet. Das fordert sie natürlich auch ein und ist dementsprechend enttäuscht, wenn sie realisiert, dass andere nicht so beobachten wie sie...

Die zweite Faschingsfeier fand heute in der Schule statt. Auch hier kam sie leider enttäuscht zurück und hatte keinen Spaß, weil nette Klassenkameraden ihr während des Tanzens auf den Füßen herumtraten, sie einquetschten und auch noch ihre Schmetterlingsflügel, die mit Klettverschluss am Kleid befestigt waren, immer wieder abmachten. Da fühlte sie sich sehr eingeengt und konnte sich leider als Schmetterling nicht wirklich entfalten.


Bei all den hier genannten Tatsachen bin ich mir am Ende dennoch nie sicher, wie sehr sie leidet oder ob sie nicht doch ein wenig übertreibt und alles gar nicht so schlimm war.
Sie ist schon Fan davon das Negative zu betonen und das Positive zu vergessen. Dieses Bewusstsein hilft mir durch den Alltag zu kommen, denn ich würde verrückt werden, wenn ich nur über all ihre negativen Erlebnisse nachdenken würde. Dann hätte ich das Gefühl, meine Steppenprinzessin hätte so gar keinen Spaß im Leben. Umso mehr freue ich mich, wenn ich doch hin und wieder Rückmeldung bekomme, dass meine Tochter hier und da gelächelt und sich gefreut hat :-)

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